Книпович, Н. М. Основы гидрологии Европейского Ледовитого океана = Grundzuge der Hydrologie des Europaischen Eismeeres von N. M. Knipowittsch : (с 10-ю таблицами карт и профилей) / Н. М. Книповича. – Санкт-Петербург : Типография М. Стасюлевича, 1906. – XII, 1510 с. – (Записки Императорского русского географического общества по общей географии / изд. под ред. д. чл. Ф. Н. Чернышева и д. чл. А. П. Герасимова ; т. 42).
GRUNDZUGE D ER HYDROLOGIE D ES E U R O P. E ISM E E R E S. 1461 Es bleibt mir noch ttbrig, die hydrologischen Verhaltnisse des Weissen Meeres kurz zu erortern. W ie wir schon sahen, ist der Salzgehalt hier iiberhaupt gering; sogar in der Tiefe yon 2 0 0 m finden wir einen Salzgehalt von wenig tiber BO°/o0 (vergl. die Schnitte XXXI und XXXII auf der Tafel IY). Fast wahrend einer Halfte des Jahres ist das Meer mit grossen Massen von Treibeis, zum Teil auch mit unbeweglichem Kii- steneis bedeckt. Zu dieser Zeit scheinen die Temperaturver- haltnisse sehr gleichformig zu sein: soweit wir aus sparlichen direkten Beobachtungen (die Beobachtungen von N. Sm irn ow , S. 536 — 5 3 7 ), sowie aus allgemeinen theoretischen Betrach- tungen schliessen konnen, bekommt dann fast die ganze Masse des Wassers die Temperatur von etwa — 1 ,4 ° bis — 1,6°. Im Sommer findet eine sehr starke Erwarmung statt, besonders im Golf, von Onega und an den Kusten. In tieferen mittleren Teilen des Meeres bleibt die Masse des Wassers auch im Sommer sehr kalt und bedeutende Erhohung der Temperatur wird nur in dilnnen oberen Schichten beobachtet. Im Golf von Onega und an den Kusten werden dagegen alle Schichten stark erw&rmt. Das W eisse Meer zerfallt daher in ein w a rm e s (XXIV) und ein k a l t e s G e b ie t (XXV), welche entsprechend den wesentlich verschiedenen physikalisch-geographischen Verhalt- nissen auch verschiedene Faunen enthalten x). Nach dem entworfenen allgemeinen Bilde der hydrologi schen Verhaltnisse des Europaischen Eismeeres konnen wir uns uberzeugen, dass diese Verhaltnisse hier im hochsten Grade k'ompliziert sind. Zwei Fragen treten jetz t in den Vorder- grund: erstens, ob und inwieweit- das soeben beschriebene allgemeine hydrologische Bild konstant ist, zweitens, welchen Veranderungen die physikalisch-geographischen Verhaltnisse *) N. Knipow itsch. Eine zoologische Exkursion in den nordwestlichen Teil des Weissen Meeres im Sommer 1895. Annuaire du Musee Zoologique de PAcademie Imp. des Sciences de St. Petersbourg. 1896.
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