Книпович, Н. М. Основы гидрологии Европейского Ледовитого океана = Grundzuge der Hydrologie des Europaischen Eismeeres von N. M. Knipowittsch : (с 10-ю таблицами карт и профилей) / Н. М. Книповича. – Санкт-Петербург : Типография М. Стасюлевича, 1906. – XII, 1510 с. – (Записки Императорского русского географического общества по общей географии / изд. под ред. д. чл. Ф. Н. Чернышева и д. чл. А. П. Герасимова ; т. 42).

1458 N . М . K N I P O W I T S C H . № 5 24 ). W ir konnen daher in dieseni Teil des Europaischen Eismeeres zwei Gebiete unterscheiden: ein w a rm e s G e b ie t (oder Ktisten-Gebiet) und ein k a l t e s G e b ie t d er F l a c h s e e . Langs der Slid-, W est- und Nordwestkiiste von Nowaja Semlja beobachten wir auf der Kontinentalstufe, meist in einer Rinne, eine sehr eigentlimliche k a l t e B o d e n s t r om u n g (XXYI). Die Temperatur ist hier sehr niedrig (am Boden his — 1 ,7 °, — 1 ,8° oder sogar — 1 ,9°), der Salzgehalt sehr hoch, da er am Boden meist grosser als 3 5% 0 ist. Das Wasser mit dem hochsten Salzgehalt bildet eine verhaltnismassig diinne Boden- schicht. Nach oben nimmt der Salzgehalt stark ab; die salz- reiche Bodenstromung wird im Sommer (Beobachtungen iiber W interverhaltnisse fehlen) immer von um vieles salzarmeren Schichten bedeckt (vergl. die Schnitte H, III, IV und У auf der Tafel I). Die leider zu sparlichen direkten Bestimmungen der Stromungen, iiber welche ich unten kurz berichten werde, scheinen zu beweisen, dass in den Bodenschichten eine Bewe- gung nach Siiden und Sudosten stattfindet, wahrend man in oberen Schichten jedenfalls veranderliche Bewegungsrichtung feststellen kann, jedoch mit vorherrschender Bewegung nach Norden. Die Bodenstromung hat eine Breite von etwa 45 Seemeilen im Norden, bis ungefahr 25 Seemeilen vor dem E ingang in Kostin Schar; weiter nach Osten scheint die StrOmung noch enger zu werden. Fiir die kalte Stromung. an den Ktisten von Nowaja Semlja hat Professor N a n s e n den Namen L t itk e -S t r om u n g vorgeschlagen; wenn nun weitere Untersuchungen endgtiltig beweisen werden, dass die Stromung der oberen salzarmen Schichten von der salzreichen Bodenstro­ mung unabhandig ist, so milssen wir als Ltitke-Stromung die erstere bezeichnen, da von diesem Forscher nur die Stromung der oberen Schichten aus dem Karischen Meer in der Richtung nach Westen entdeckt worden ist. Was die Herkunft der k a l t e n B o d e n s t r om u n g anbertrifft, so ist es zur Zeit kaum mOglich, etwas Sicheres zu sagen. Der

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