Книпович, Н. М. Экспедиция для научно-промысловых исследований у берегов Мурмана. В 2 т. Т. 1 / сост. Н. М. Книповичем при содействии К. П. Ягодовского и Н. С. Жихарева ; Ком. для помощи поморам Рус. Севера. – Санкт-Петербург : Товарищество художественной печати, 1902. – VIII, 605 с., XI л. ил., [3] л. карт : ил., табл.
— 589 gehende A ngaben dar tiber w erde ich in meiner nachsten hydrologischen A rbe it publiciren und fiihre ich hier nur ein Beispiel an. N ehm enw ir drei Fab rten des Dampfers auf dem Meridian des Kola-Fjords: Ende Mai, in der ersten Halfte Juli und in der ersten Halfte Sep tember 1900 (d. h. die F ah rten III, IX und XV des oben angeftihrten Verzeichnisses der Arbeiten des Dampfers im J. 1900 vom Mai an) und verfo lgen wir den Verlauf der Isotherme —j— 3° un ter 70°30', 71°30' und 72°N. Unter 70°30' verlief sie 1) bei 0 М., 2) bei c. 65 M. und 3) bei 115 М.; un te r 71 °30' 1) bei 38 М., 2) 175 М., 3) 250 М.; un te r 72° 1) bei 10 М., 2) 100 М. 3)150 M. W ir finden hier also dieselbe allmahliche W arm e tibertragung nach der Tiefe zu, wie an der Murman-Ktiste. Ein eingehendes Studium des betreffenden Materials (incl. das des Jah res 1901) zeigt, dass w ir im offenen Meere, wie oben bemerkt, eigentlich dasselbe, wie in der Nahe der Ktisten, beobachten, nu r ist die jahrliche Amplitude der Tem pera tu r wesentlich verschieden. Dasselbe beobachten w ir auch vor den Ktisten von Nowaja Semlja im Bereiche des Strom es I; so fanden wir hier die Isotherme O 0 im Anfang Juli 1900 in der Tiefe von 50 М., Ende Sep tem ber—in der Tiefe von 200 M. V eranderungen in demselben Sinne Hessen sich auch im stidlichen kalten Gebiete (VI der hydrologischen Karte) beobachten. Ende S ep tember 1900 trafen wir auf dem W ege nach Nowaja-Semlja Bodentem- pe ra tu ren meistens tiber O 0 an; dort, wo die Bodentemperaturen un ter O 0 waren, gingen sie hiiufig nu r etwas un ter diese Ziffer (—0,2°) herun- te r oder es wurden etwas holier tiber dem Boden schon positive Tem- p e ra tu ren gefunden. Dabei ha tte nattirlich zu dieser Zeit die Uebertra- gung der Sommererwarmung nach de r Tiefe zu noch nicht ihr Maximum erre ich t und musste aller W ahrschein lichkeit nach noch mehr oder we niger lange Zeit andauern. W ir kommen auf diese W eise zu dem Schlusse, dass in jedem Falle der grossere Teil des Murmanmeeres, sowohl des westlichen, wie auch des ostlichen und ebenso ein bedeu tender Teil des Barentsmeeres zu einer gewissen Jahreszeit Bodentemperaturen tiber O0 hat. Damit verknupft erweist sich die Te ilung der seichten Theile des E ismeeres in ein warmes und kaltes Gebiet („Warm A rea“ und „Cold A rea") als ziemlich willktirlich. Die G renze zwischen diesen Gebieten dient oft nur als Ausd ruck gewisser hydro log ischer Verhaltnisse in einem gegebenen Moment, weiter nichts. W as zu einer gewissen Zeit zum ka l ten Gebiete zahlt, kann zu einer anderen Zeit zum warmen Gebiete ge- horen und umgekehrt. W ie sich also auch die Sache verhalt, aus dem Gesagten geh t doch k la r hervor, dass die frtiher proponirten Unte- rabteilungen der von uns erforschten Meere eine umfassendste Durchsicht und Umarbeitung verlangen.
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