Книпович, Н. М. Экспедиция для научно-промысловых исследований у берегов Мурмана. В 2 т. Т. 1 / сост. Н. М. Книповичем при содействии К. П. Ягодовского и Н. С. Жихарева ; Ком. для помощи поморам Рус. Севера. – Санкт-Петербург : Товарищество художественной печати, 1902. – VIII, 605 с., XI л. ил., [3] л. карт : ил., табл.

— 586 — Die V e rb re itung der w a r men S trom ung erk lart uns viele Erschei- nungen, welche zum Theil auch von h e rvo rragend e r prak tischer Bedeu­ tung sind. Das bre ite Gebiet der warmen S trom ung schiitzt die Mur- man-Kiiste gegen die von Norden vo rdringenden Massen des Polareises. Nordlich von dem westlichen Theil der Murman-Kiiste beobach te ten wir das Polareis e rst nordlich vom 74° N (auch im Marz 1901 tra f unser Dampfer das Polareis erst un te r 74°47' N). W e ite r nach Osten, wo die Hauptmasse der warmen S trom ung verschw indet, indem das W a s s e r derselben in tiefere Schichten sinkt und mit dem ka lten augenschein- lich von Norden vord ringenden W a s se r sich mischt, w ird das Polareis auch viel siidlicher angetroffen und das ostliche Ende der Murman-Kiiste fallt schon ins Gebiet des Treibeises. Indem die warrne S trom ung einerseits das Klima der Murman-Kiiste verha ltn issm assig milde macht, and rerse its diese Kiiste direct gegen das Po ­ lareis schiitzt, ermoglicht dieselbe auch die Navigation liings der Murman- Kiiste (mit Ausnahme des ostlichen Endes) w ahrend des ganzen Jahres. U eber die Bedeu tung der S trom ungen unseres Gebiets fur die V erb re i­ tu n g der oekonomisch w ichtigen Fische, sowie fiir die Fischerei w erde ich spa te r sprechen. Ich gehe je tz t iiber zu der sowohl fiir die physikalische Geographie, wie auch fiir die Biologie des betreffenden Gebiets iiberaus w ichtigen F rage iiber die jahrlichen T em pe ra tu r-V e randerungen in verschiedenen Tiefen und in verschiedenen Theilen unseres Untersuchungs-Gebiets. Vor dem Beginne der A rbe iten un serer Expedition ha tte man nu r ver- einzelte Somm er-Observationen iiber die Tem pe ra tu r des Meeres an der Murman-Kiiste und das Klima des Meeres war daher vollstandig unbekannt. Schon die A rbe iten des ersten Jahres gaben uns eine klare Vorstellung iiber den Gang der T em pera tu r-V eranderungen an der Mur­ man-Kiiste und spa te r konn ten w ir die Un tersuchung auf andere Theile des Murman-und Barents-Meeres ausdehnen. Auf der Fig. 67 (S. 520) finden w ir eine graphische D arste llung de r jahrlichen Tem pera tur-V eranderungen in den Tiefen von 0, 25, 50, 100, 150, 200 und 250 Metern ftir die Periode von Juni 1898 bis zum Ende des J. 1900. Die Curven beziehen sich auf das Gebiet vor dem E ingang in den Motowskij—Fjord. Auf diesen Curven fallt zunachst in die Augen eine mit der Tiefe w achsende V e rspa tung der maximalen E rw arm ung . Je tiefer, desto spa­ te r tritt das Maximum der T em pa ra tu r ein. Die hochste Tem pera tur auf der Oberftache wu rde z. B. im J. 1898 in der Mitte A ugu st beobachtet, in der Tiefe von 50 Meter Ende September, in der Tiefe von 100 m.