Книпович, Н. М. Экспедиция для научно-промысловых исследований у берегов Мурмана. В 2 т. Т. 1 / сост. Н. М. Книповичем при содействии К. П. Ягодовского и Н. С. Жихарева ; Ком. для помощи поморам Рус. Севера. – Санкт-Петербург : Товарищество художественной печати, 1902. – VIII, 605 с., XI л. ил., [3] л. карт : ил., табл.
— 550 — na thus barba tus Fabr.) erbeu tet. Die Seehunde w erden an der Murman-Ktiste mit weitmaschigen Netzen gefangen. Ein w e iterer fur die Entw icklung der Fischerei seh r ungtinstiger Umstand ist der Mangel gen iigender Communicationen. D e r mehr oder m inder rege lm assige Dampferverkehr langs der Kttste von Vardo bis W osto tschnaja Liza beginnt erst im Marz; im Juni beginnt gewohnlich auch die regelmassige Dampferverb indung mit Archangelsk. A ber schon im Sep tem ber w ird der Dampferverkehr aufgehoben, obgleich die Na v igation an der Murman-Ktiste w ahrend des ganzen Jahres moglich ist. W ah rend des g rossten Theils des H erbstes und des ganzen W in te rs bleibt die Bevolkerung der Murman-Ktiste in den F ischerdorfern derK tiste von der tibrigen W e lt nahezu vollstandig abgeschnitten ohne sich etwas von irgendwo versch re iben oder auf andere W e ise verschaffen zu kon- nen, wenn die V o rra the des be treffenden Dorfes, wie es so oft geschieht, sich als nicht gentigend erweisen; auch ist sie fast tiberall ohne jede me- dicinische Hulfe. Da der Dampferverkehr zu d ieser Zeit fehlt und die Reisen auf kleinen Boten viel zu gefahrlich sind, so bleiben die Renn- th iere als einziges Communicationsmittel, was aber zu kostbar ist. S eh r oft entw ickelt sich daher im Laufe des schw eren arktischen W in te rs und besonders zu Ende desselben, zuweilen in einem geradezu entsetzlichen Masse, der Skorbu t. Kein W under, dass un te r solchen V erbaltn issen die Kolonisation der Murman-Ktiste ziemlich langsam zunimmt. Die Kolonis- ten bilden nu r einen kleinen Theil der Fischer, welche im Somm er an der Murman-Ktiste arbeiten. Aus dem obengesag ten ist es k lar, wie wenig die nattirlichen Reich- thtimer des die Murman-Ktiste besptilenden Theiles vom Eismeer aus- genu tzt w erden und welche grosse Entwicklung die Fischereien in Zu- kunft erreichen konnen. Es ist nicht zu vergessen , dass Russland ftir die billigen Fische einen grossen inneren Markt besitzt. Man importirt je tz t aus N o rw egen in das Gouvernement A rchange lsk zweima] mehr Fische, als man an der Murman-Ktiste fangt; das sind ausschliesslich dieselben A rten (hauptsachlich Kabeljau, Schellfisch, Kohler, in geringeren Quan- titaten Heilbutte, Katfisch, Heringe und andere), welche massenhaft auch an der Murman-Ktiste vorkommen. Die mogliche Entwicklung der nordlichen See-Fischerei hat ftir Russ land, wie schon oben fltichtig erw ahn t wurde, keineswegs bloss eine lokale Bedeutung; die billigen nordlichen Fischwaaren erhalten eine weite V e rb re itung im nordlichen Russland. Die Bedeutung dieser Fischerei w ird noch mehr dadurch erhoht, dass der F ischbestand in unseren stid- lichen F ischerei-Gewassern in d rohender Abnahme begriffen ist; am deut-
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