Книпович, Н. М. Экспедиция для научно-промысловых исследований у берегов Мурмана. В 2 т. Т. 1 / сост. Н. М. Книповичем при содействии К. П. Ягодовского и Н. С. Жихарева ; Ком. для помощи поморам Рус. Севера. – Санкт-Петербург : Товарищество художественной печати, 1902. – VIII, 605 с., XI л. ил., [3] л. карт : ил., табл.

Bevolkerung steh t auf einer ziemlich niedrigen Stufe, ist arm, w en ig ge- bildet, im ganzen wenig energisch und thatig; Schulen sind in seh r ge- ringer Anzahl vorhanden. Auch die Fischerei selbst w ird in einer ziemlich primitiven Form betrieben. Keine Hochseefischerei (mit Ausnahme des ziemlich unbedeu- tenden Haiiischfangs) existiert an der Murman-Kttste; der Fischfang w ird nu r in der Nahe der Kiiste meist in kleinen, offenen, plump gebauten und mit nu r einem geraden Sege l versehenen Boten betrieben; besser sind nu r die Bote der Kolonisten, hauptsachlich finnischer und norwe- gischer Herkunft. Wenn ein Theil der Fischer zuweilen den Fang in gros- serer En tfernung von der Kiiste (bis zu 20— 30 Kilometer) ausiibt, so ist dies immer mit grossem Risico verbunden. Man muss nicht ausser Acht lassen, dass die Murman-Kuste nu r wenige grossere F jorde ha t und diese in der Seefischerei eine ganz un tergeo rdne te Rolle spielen, im ganzen w ird die Fischerei im offenen sttirmischen Meere betrieben mit plotzli- chen und sehr raschen V eranderungen des W e tters. Die Methoden und W erkzeuge der Fischerei sind im ganzen seh r einformig; weit verb re ite t sind eigentlich nu r zwei W erkzeuge: Langlei- nen (zum Theil von ungeheurer Lange bis zu 10 — 12 Kilometer) und in geringerem Masse Hand-Angeln derselben Art, wie in Norwegen. Die W aaden w erden fast ausschliesslich fur den Fang des Koders namlich der Lodde oder des Capelins, russisch ,,Moiwa“ (Mallotus arcticus Fabr.) und des Sandaals, russisch ,,Pestschanka“ (Ammodytes tobianus L.) verwendet. Zuweilen fangt man mit denselben feinmaschigen W aaden ftir Koder auch den Hering, welcher zuweilen in grossen Massen vorkommt; eine regelmassige Heringfischerei existiert nicht. Andere W erkzeuge, wie ver- schiedene S tellnetze, grosse ,,Not“—d. h. Netze fur ,,Saida“, Kohler (Gadus virens L.), kleine Langleinen fiir Schollen u. s. w. haben eine ganz u n te r­ geordne te Bedeutung und w erden hauptsachlich von den Kolonisten an- gewandt. Erw ahnensw erth sind noch Haifischfang und Seehundsfang, hauptsachlich des gronlandischen Seehunds (Phoca gronlandica Nilss), wel- cher un te r dem eigenthiimlichen Namen ,,Kosha“ (кожа—d. h. ,,Haut“) im Friihling in colossalen Massen an der Murman-Kuste erscheint und sich in zahllosen Schaaren langs der Kiiste nach W esten bew eg t **); ausserdem werden auch andere A rten—,,Nerpa“ (Phoca foe tidaFabr.)und ,,Sajaz“ (Erig- :i:) K ein re g e lm a s s ig e r H a n d e l m it K o d e r e x istirt an d e r M u rm an K iiste, w a s au ch ern en s e h r sc h a d lic h e n E in flu ss a u f d ie L a n g le in e n -F isc h e re i ausiib t. **) In d e r in te re s s a n te n A b h a n d iu n g v o n W . D ec k er. F. H e in c k e u n d H. H en k in g „D ie S e e fisc h e re i N o rw e g e n s" („A b h a n d lu n g e n d e s D eu tsch e n S e e fisc h e re i-V e re in s" Bd. V I) w ird (S. 38) u n ric h tig s ta tt P h o c a g ro e n la n d ic a ein e a n d e re A rt P h o c a vitu- lin a a n g e fiih rt, w e lc h e an d e r M u rm an -K ilste iib e rh a u p t n ich t vo rzu k om m en sch ein t. — 549 —

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