Герценштейн, С. М. Материалы к фауне Мурманского берега и Белого моря. В 2 т. [Т.] 1: Моллюски / С. Герценштейн. - Санкт-Петербург : Типография В. Демакова, 1885. - [3], 636-814 с. - Отд. отт. из: Труды Санкт-Петербургского общества естествоиспытателей. Т. 16.

ФАУНА МУРМАНСКАГО БЕРЕГА И БЪЛАГО МОРЯ. 811 littorale Formen, deren Vorhandensein durcli die besprochenen klimatisehen und Fluth-VerhaUnisse bedingt wird. Die Tabelle (p. 729; hinzuzufiigen noch fiir das Weisse Meer: N a tica папа, Pleurotoma simplex , Fusus latericeus ) giebt die Fauna des Weissen Meeres (I) (mit Ausnahme der littoralen Arten), sowie diejenige des Karischen (II) und ist aus ihrzu ersehen, dass das VVeisse Meer um einige boreale Forraen reicher ist, deren Vorkommen den milderen klimatisehen Verhiiltnissen desselben zuzuschretben ist. Fine Anzahl von arcti- slien Arten, um welche das Weisse Meer im Vergleich zum Karischen iirmer ist, werden sich wolil bei genauerer Durchforschung des nordlicheren (salz- reicheren) Theiles des genannten Meeres, sowie iiberhaupt der bedeutenderen Tiefen desselben ebenfalls nachweisen lassen. Bei Beantwortung der Frtige, ob eine gewisse Form ala arctisch oder boreal anzusehen ist, lege ich, nach Yorgang von Forbes und Loven, das Haupt- gewicht auf die Region, in welcher die betreffende Form am reiclilichsten vertreten ist. Von diesem Standpuncte aus wiirde das Vorkommen einer Art bei Gronland, Spitzbergen oder Nowaja-Zemlja, geschweige denn bei Ost-Fin- marken oder in unserem Gebiete, an und fiir sich noch nicht geniigen, um die arctische Natur derselben zu beweisen. Ebenso wenig gentigt dazu auch die sogenannte circumpolare Verbreitung, d. h. das Vorkommen einer Art im nordlichen Stillen und im nordlichen Atlantischen Ocean. Wie es namentlieh die Resultate der Vega-Expedition sehr wahrscheinlich machen, ist die «circumpolare» Verbreitung keineswega immer ein Beweis fiir das ununterbrochene Vorkommen einer betreffenden Art langs der ganzen Nordkiiste des europaisch-asiatischen Continents; und ebenso liegen auch keine Griinde vor, anzunelimen, dass etwa das atlantische Verbrei- tungsgebiet einer Art mit dem pacifischen in solehem Falle (lurch den asctisch- amerikanisclien Arcliipel in Zusammenhange steht. Die «Circumpolaritat» einer Art kann auch in der Weise erkliirt werden, dass die Art friiher, unter giins- tigen klimatisehen Verhaltnissen, im waliren Sinne des Wortes circumpolar war, wiihrend ihr Vevbreitungsgebiet gegenwartig uijterbrochen ist. Noch weniger beweisend fiir die arctische Natur einer Art ist das Vor­ kommen derselben an beiden gegenuberliegenden Kiisten des borealen atlanti­ schen Gebietes, denn die neuesten arctisclien' Forschungen machen es fiir ein- zelne Arten geradezu unwuhrsclieinlich, dass dieselben aus holien Breiteu an die beiden Kiisten gelangt sind. Was die der Paliiontologie entlehnten Beweise fiir diese Frage anbetrifft, so spriclit z. B. die Molluskenfauna der norwegischen «Skjaelbanker» ganz entschieden gegen den hocharctischen Character der Gewiisser, in welclien sie sich abgelagert haben, w ie sich das aus dem massenhaften Vorkommen von Mytilus edulis , sowie der Anwesenheit von Pecten danicus , M. modiolus etc. entnehmen liisst. Hinsichtlich der colossalen GrOsse, welche einzelne Arten in den «Skjaelbanker» erreiehen, muss ich bemerken, dass dieselben Arten an der siidlichen Grenze des arctischen Gebietes, z. B. Newfoundland, und sogar ausserhalb desselben (im nordlichen Stillen Ocean) Dimensionen zeigen, welche denen der spitzberger Exemplare in Niclits nachstehen. Die Fauna der «Mer- gelleret> lasst wegen des Vorkommens von Y o ld ia arctica wirklich auf ein rauheres Clima scliliessen, da daselbst aber auch sfldlichere Forinen, wie Anomia ephippium , gefunden worden sind, so diirfte das Meer, wo sich diese

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