Сборник научно-промысловых работ / [Институт по изучению Севера]. - Москва : Научно-техническое управление ВСНХ, 1927. - 78, [1] с. : ил., карты, табл. - ([Труды] / СССР, Научно-техническое управление ВСНХ ; № 205) (Труды Института по изучению Севера ; вып. 38).
Die Fischerei in der Bolschesemelskaja Tundra. G. Drucker. Im Herbstu nd Winter 1921 wurde von mir im Auftrage der Nordlichen Wissenschaftlich-Praktischen Expedition (jetzt Institut zur Erforschung des Nordens) eine Reise durch die Bolschesemelskaja Tundra ausgefuhrt und die Hauptplatze, der hier von nomadisierenden Samojeden und russischen Bewohnern des Petschora Gebiets ausgeiibten Kleinfischerei, besucht. Die Fischerei im Gebiet der Bolschesemelskaja Tundra tragt den Charakter eines Nebenerwerbes der Bevolkerung, deren hauptsachliche Beschaftigung Renntierzucht ist, und nur fur wenige Samojeden und einzelne Russen, welche keine Renntiere besitzen, bilden Seehundsjagd und Fischerei den Haupterwerb. Infolgedessen wird die Fischerei nur ungentig'end betrieben, hangt von allerhand Zufalligkeiten ab und wird hauptsachlich nur dort ausgeiibt, wo es die dominierenden Interessen der Renntierzucht zulassen. Die Fischerei findet im Sund Iugorsky Schar und in den Miindungen vieler Fliisse, von denen die grossten Korotaika, Oi-jaga und Kara sind, statt. Erstere miindet in das Barenzmeer, Oi-jaga in den Iugorsky Schar und Kara in das Karskoje-Meer. Ausserdem wird der Fischfang in einigen, der auf der Insel Waigatsch und in der Bolschesemelskaja Tundra aussersf zahlreichen, durch Flusschen mit dem Meere verbundenen, Seen, ausgeiibt. Wahrend der Reise wurden Beobachtungen ausgefuhrt: im Iugorsky Schar vom 15 August bis zum 29 September, am See Obseda-to, etwa 50 Kilometer stidostlich von Chabarowo und mit dem Flusse Pustynnaja verbunden, vom 39 September bis zum 19 Oktober und am Flusse Korotaika vom 22 bis zum 25 Oktober. Der Fluss Kara ist von uns nicht besucht worden. Im Iugosky-Schar wurden Pleuronectes glacialis. Elcginus navaga, Osmenis eperlanus, Coregonus autumnalis, Salvelinus alpinus und Coitus quadricornis gefangen. Quantitativ dominierten Flunder und Stint, jedoch war das Augeri- merk der Fischer auf die kostbaren Coregonus und Salvelinus gerichtet. Pleuronectes glacialis wurde im Sund und in der Bucht Warnecks vorgefunden. Die mittlere Lange in toto betrug 10—12 cm. Ausserdem wurde Brut von 22 mm Lange gefangen, sodass man annehmen darf, da s's die Flunder im Frtihjahr unter dem Eise laicht.
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